Größenprinzip
Rekrutierung der Muskelfasern nach dem Größenprinzip
Alle motorischen Einheiten sind nach Typ-Zugehörigkeit und Innervationsverhältnis in einer Rangreihe geordnet.
Die Rangreihe legt die Aktivierungsfolge fest:
Kraftanforderung | Rekrutierung |
Geringe | Immer zuerst die rangniedrige Einheiten, welche kleine motorische Einheiten vom Typ-I einsetzen |
Steigende | Ranghöhere motorischen Einheiten kommen dazu |
Dieses hierarchisierende Einbeziehen immer größerer motorischer Einheiten wird bis zum Erreichen der Rekrutierungsgrenze fortgesetzt. |
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Rekrutierungsgrenze |
Darüber hinaus gehende Kraftentwicklung sind nur noch über:
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Zu beachten hierbei ist:
- Selbst bei explosiven Krafteinsätzen werden die kleinen, langsame Typ-I Faserverbände versorgende Motoneuronen zeitlich vor den schnellen und größeren Typ-II Motoneuronen aktiviert.
- Nur so können die langsamen Typ-I Einheiten ihre Kraftspitzen zeitgleich mit den schnellen Einheiten zum steilen Kraftanstieg beisteuern.
- Bereits bei 20% derFmax können bis zu 50% der motorischen Einheiten aktiviert sein (nur die kleinen, weniger kräftigen). Folglich ist die Abstufbarkeit der Kraft, d. h. das koordinative Potenzial, bei geringeren Krafteinsätzen größer!!!
- Mit ansteigender Kraft werden demzufolge:
- immer weniger, dafür jedoch größere, d. h. kräftigere motorische Einheiten rekrutiert!
- Dadurch nimmt die koordinative Leistungsfähigkeit mit zunehmender Kraftentwicklung ab!