Größenprinzip

Rekrutierung der Muskelfasern nach dem Größenprinzip

Alle motorischen Einheiten sind nach Typ-Zugehörigkeit und Innervationsverhältnis in einer Rangreihe geordnet.

Die Rangreihe legt die Aktivierungsfolge fest:

Kraftanforderung Rekrutierung
Geringe Immer zuerst die rangniedrige Einheiten, welche kleine motorische Einheiten vom Typ-I einsetzen
Steigende Ranghöhere motorischen Einheiten kommen dazu

Dieses hierarchisierende Einbeziehen immer größerer motorischer Einheiten wird bis zum Erreichen der Rekrutierungsgrenze fortgesetzt.

Rekrutierungsgrenze
bei 50-80% der Fmax

Darüber hinaus gehende Kraftentwicklung sind nur noch über:

  • die Frequenzierung und
  • die Dehnungsreflex-induzierte reaktive Potenzierung möglich.

Zu beachten hierbei ist:

  • Selbst bei explosiven Krafteinsätzen werden die kleinen, langsame Typ-I Faserverbände versorgende Motoneuronen zeitlich vor den schnellen und größeren Typ-II Motoneuronen aktiviert.
  • Nur so können die langsamen Typ-I Einheiten ihre Kraftspitzen zeitgleich mit den schnellen Einheiten zum steilen Kraftanstieg beisteuern.
  • Bereits bei 20% derFmax können bis zu 50% der motorischen Einheiten aktiviert sein (nur die kleinen, weniger kräftigen). Folglich ist die Abstufbarkeit der Kraft, d. h. das koordinative Potenzial, bei geringeren Krafteinsätzen größer!!!
  • Mit ansteigender Kraft werden demzufolge:
    - immer weniger, dafür jedoch größere, d. h. kräftigere motorische Einheiten rekrutiert!
    - Dadurch nimmt die koordinative Leistungsfähigkeit mit zunehmender Kraftentwicklung ab!
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