Die Theorie zur Muskelfaserverschiebung

24. Februar 2011

Muskelfasertransformation, Muskelfaserumbau, Leistungsabbau, Umwandlungsdynamik

Einführung

Der Einfluss der regelmäßigen und monotonen Belastungswirkung des Kraft- und Fitnesstraining auf die Faserzusammensetzung des Muskels wird oftmals vernachlässig oder gar nicht berücksichtigt. Nicht nur reines Kraftausdauertraining, wie allgemein bekannt, sondern auch Muskelaufbau-training sorgt bereits mittelfristig für einen anteiligen, weil notwendigen Umbauprozess der schnellen zu langsamen Muskelfasern. Dieser Umbau sorgt zwar kurzfristig für eine verbesserte Kraftleistungsfähigkeit in der jeweiligen Kategorie, jedoch wird langfristig dass gesteigerte Maximal-kraftniveau und damit einhergehend das Intensitäts- und Anpassungs-niveau beim Muskelaufbau verringert.

Die Theorie

Die Muskelfasertransformation basiert auf folgenden Aspekten:

  • Schnelle motorische Einheiten sind neuronal und energetisch auf kurze Anspannungszeiten mit hohen Bewegungsgeschwindigkeiten eingerichtet.
  • Krafttraining erfordert aber das langsame Bewegen von höheren Widerständen mit wiederholten Beanspruchungszeiten.
  • Dadurch gelangen vor allem die Typ-IIX Fasern in eine progrediente (voranschreitende) energetische 'Notsituation'.

Das biologische System steht nun bei vielfach erzwungenen Kraftaktualisierungen vor folgenden Alternativen:

  • entweder auf die schnell ermüdenden motorischen Einheiten mit dem größeren Innervations-verhältnis zu verzichten oder
  • diese durch Fasertransformation zu einer höheren Ermüdungsresistenz zu führen.

Der Preis dafür ist eine Minderung der maximalen Bewegungsschnelligkeit und eine Zunahme der kleinen, langsameren und weniger kräftigen motorischen Einheiten.

Ergebnis

Krafttraining (Kraftausdauer und Muskelaufbau) führt zu einem Umbau des Muskelfaserprofils, was die Muskulatur langfristig langsamer macht und, was noch wichtiger ist, einen verringerten Kraftzuwachs im Training bewirkt (im Verhältnis zum natürlichen, nicht verschobenen Muskelfaserprofil).

Empfehlung

Wer also nicht nur kurzfristig seine Kraftausdauer- und Muskelaufbau-ergebnisse steigern möchte, ist gut beraten, regelmäßig zeitkontrollierte Schnellkraft- und Maximalkraftstufen ins Training zu integrieren.

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