Individuelle Responsematrix

3. Juli 2011

Individuelle Responsematrix, Anpassungstypologie, Adaptationprozesse, Leistungsentwicklung

Einführung

Wie kommt es beispielsweise beim Muskelaufbautraining, dass man fünf vergleichbare Sportler: Alter, Größe, Gewicht und Trainings­erfahrung identisch über einen bestimmten Zeitraum trainieren kann und doch unter­schiedliche Ergebnisse erzielt?
Verantwortlich hierfür ist, unter der Voraussetzung das alle Sportler vergleichbar ausbelastet werden, die individuelle Response­matrix oder übersetzt, die persönliche und einzigartige Anpassungs­typologie eines jeden einzelnen Sportlers.
Die individuelle Responsematrix ist empirisch nach den Untersuchungen von Toigo (Züricher Arbeitskreis) abgesichert. Somit ist wissenschaftlich belegt, dass es nur eine Qualitative gibt, die für eine lineare Leistungs­anpassung steht – die individuelle Reponse!
Erst wenn diese für den einzelnen Sportler erfasst wurde, kann eine Anwendung der anderen Belastungs­normative zur individuellen Leistungs­steuerung sinnvoll durchgeführt werden. Der notwendige wissenschaft­liche Kenntnisstand der bioche­mischen muskelzellulären Adaptations­prozesse wird im Raum der ameri­kanischen Forschung durch Siff, Chin und Bompa abgesichert und bildet die physiologische Grundlage für die individuelle Response­matrix.

Der Praxisfehler

Die Anwendung der quantitativen Normative (Übungsanzahl, Serienzahl, Wieder­holungen, usw.) und der einfache Transfer dieser Normative auf eine Gruppe von Sportlern beruht ausschließlich auf den individuellen Erfahrungen eines Einzelnen und ist nicht zulässig. Darüber hinaus liefert er auch keine wissen­schaftliche Erklärung für die unter­schiedlichen individuellen Leistungs­entwicklungen.

Was bedeutet das für die Praxis?

Vorausgesetzt alle fünf Sportler trainieren an der individuell maximalen Belastungs­grenze, so kann es sein, dass beispielsweise einer nach sechs Woche bereits deutlich sichtbare Zuwächse realisiert hat, wohingegen ein anderer ein vergleich­baren Zuwachs erst nach 15 Wochen erreicht. Weiter ist es auch möglich, dass der Erste von beiden im Rahmen der Trainings­planlaufzeit von 15 Wochen bereits nach zehn Wochen in ein Anpassungs­plateau gerät und zur elften Wochen einen Intensitäts- bzw. Methoden­wechsel benötigt, um langfristig im Wettkampf-, Saison- oder Jahres­verlauf das insgesamt beste Muskel­wachstums­ergebnis zu erzielen, wohingegen der andere Sportler die vollen 15 Wochen benötigt, um das avisierte Wachstumsziel zu erreichen.

Fazit

Der blinde Transfer von quantitativen Belastungsnormativen und die nicht kontinuierlich überprüfte persönliche Leistungs­entwicklung können bei regelmäßigen Trainings­belastungen zwar zu positiven Trainings­erfolgen führen, aber mit Sicherheit nicht zu den effektivsten und langfristig besten Ergebnissen führen.
Das beste Ergebnis wird nur erzielt, wenn die individuelle Response­matrix erfasst und entsprechend die Periodisierung und Zyklisierung des Trainingsplans danach aufgebaut wird.

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